Scherfsmühle


Historisches

Zedlers großes Universallexikon aus dem Jahr 1741 beschreibt den gegorenen Apfelsaft wie folgt:

„POMACEUM, französisch Cidre, deutsch Aepfelmost, ist Aepfelsafft, der wie Wein geworden ist, nachdem er gegohren hat. Man schreibt dessen Erfindung den Normännern oder Inwohnern der Normandie zu, welche wegen ihres kalten Climatis keinen Weinbau haben können, und da sie die Unkosten gescheuet, den Wein von weiten zu holen, aber doch auch kein Wasser trincken wollen, auf diese Erfindung verfallen, daß sie Obstgärten angeleget, und die davon gesammlete Aepfel und Birnen, wann sie zu ihrer Zeitigung gelanget, gestampft und ausgepreßt, nachmahls aber in die Fässer gefüllt und vergähren lassen ... Die Aepfel müssen hart, frisch und safftig seyn, je süsser sie auch sind, je besser wird der Most davon ... Von Holtzaepfeln wird auch Most gemacht, welcher weit dauerhaffter seyn, und sich länger halten soll, als der von Garten-Aepfeln verfertigte. Dieses Geträncke wird heut zu Tage in der Schweitz und Franckreich, am häuffigsten aber in Engelland gemacht ... Der Apfel-Most ist gut für die Brüste, stärcket das Hertz, befeuchtet wohl und löschet den Durst, dienet wider die Schwermühtigkeit. Auf den Rest der ausgepreßten Aepfel schütten sie (...) Wasser, und lassens mit einander gähren, machen davon noch eine Gattung Cidre, und nennen denselbigen petit Cidre (...) Der befeuchtet, erfrischet, löschet den Durst, noch besser als der erste, und machet gar nicht rauschig. Das ist der ordentliche Tranck der Weiber, und wird den Patienten auch gegeben ...“